5thAustrianVespaRally_Vienna

5th Austrian Vespa Rally

Das Fazit zuerst: Es war ein wirklich wunderschönes Wochenende, mit einer perfekt geplanten Route, einem wolkenlosen Himmel und toller Organisation. Ich spreche hiermit meinen Dank, vor allem dem Team des Vespa Club Wien, sowie auch den „freiwilligen“ Helfern aus: Vielen Dank für dieses einmalige Event!

Aber der Reihe nach……

Am zwölften September war es endlich so weit. Der lang ersehnte Tag war da. Um 6 Uhr früh stand ich bereits auf, warf mich auch meine Vespa 50 special, fuhr noch schnell tanken, und weiter über die Floridsdorfer Brücke, den Handelskai und an der Kuchelau vorbei. Der Tag deutete an, schön zu werden und so fuhr ich mit freudigem Gemüt Richtung Klosterneuburger-Rathausplatz.

Ich erwartete mir: Aufgebaute Zelte, viele Vespistis, einige Vespas… doch ich bekam nur ein Absperrband zu sehen. Edit wies mich auf einen der „überfüllten“ Parkplätze ein.  Zur selben Zeit begann es am Platz zu wuseln. Die ersten Stühle und Planen wurden herbeigetragen. Die Aufbauarbeiten starteten. Ich gebe ehrlich zu, ich versuchte mich so rasch wie möglich aus dem Staub zu machen, doch viele Meter kam ich nicht. Nach ein paar Schritten wurde ich schon gefragt, ob ich nicht vielleicht helfen könnte…

Nach ca. 1 ½ Stunden war es soweit, letzte Vorkehrungen wurden noch getroffen. Währenddessen trafen auch schon die ersten Vespisti ein. Nach kurzer Zeit wimmelte es schon von Fahrern. Ich unterhielt mich unterdessen mit so manch einen, den ich schon an vorherigen Veranstaltungen kennen gelernt habe. Zwischendurch half ich noch den Parc fermé zu markieren. So verging die Zeit wie im Flug.

Nach einer Startverspätung von 30 Minuten (die man aber angesichts der folgenden wunderschönen Strecke entschuldigen kann) rollte ich als Nummer 1 zum Start. Stoppuhr war auf die Sekunde genau gestellt, Helm aufgesetzt, Handschuhe angezogen, doch irgendetwas fehlte DAS ROADBOOK!!! Ich ließ es anscheinend irgendwo liegen! Doch bevor ich mir den Kopf darüber zerbrechen konnte, ging es schon los. Zuerst durch die non-stop-area, wo kein Fuß bzw. Körperteil den Boden berühren darf, weiter zum ersten Lichtschranken. Um 10.30 Uhr musste ich den Schranken passieren und wie am Endergebnis zu sehen ist, gelang es mir auch ziemlich genau. Nach 10 Sekunden passierte ich den Zweiten und hielt anschließend nach der Zweiten non-stop-area Ausschau. Sofort stieg ich mit Bauchschmerzen ab und sah schon vor meinem geistigen Auge ein DNF im Ergebnis stehen, falls ich mein Roadbook nicht mehr finden würde. Ich fand es (Gott sei Dank) nach kurzem Suchen. So stieg ich wieder auf meine Fuffi (die wirklich nur 55 km/h geht) zog mir meine Motorradjacke an, setze mir meinen Helm auf und los ging die Fahrt!

Nach ca. 1 ½ bis 2 Stunden Fahrt, die sich aber eher wie 30 Minuten anfühlten, Dank der großartigen Aussicht, erreichte ich die Mittagspause wo wir eine ausgezeichnete Gulaschsuppe erhielten. Vor der Mittagspause als auch danach, musste ich abermals einen ähnlichen Parcours, wie beim Start, bestreiten. Keine Glanzleistung, aber mit einer für mich durchaus zufriedenstellenden Leistung, trat ich mit frisch-aufgetankter Kraft die zweite Hälfte der Reise an.

Weiter ging es auf der Dopplerhüttenstrecke, über den Excelberg auf die Höhenstraße. Am Cobenzl, bei einer überwältigenden Aussicht über Wien, erwartete uns ein time-stamp-check, mit Snacks und Erfrischungen. Nach einer 20 minütigen Pause holte ich mir den Stempel und ab ging es wieder nach Klosterneuburg. Schließlich musste ich noch ein zweites Mal den Parcours absolvieren. Nachdem die anderen Vespistis ihn ebenfalls passiert hatten, begann der Vespa Club Wien inklusive mir den Abbau der Zeitnehmungsanlage und der Zelte.

Am Abend wurden wir mit einem Galadinner (inkl. Sektempfang und vorzüglichem Menü) verwöhnt. Um elf in der Nacht machte ich mich auf den Weg nach Hause.

 TAG 2

Am nächsten Tag trafen wir uns alle abermals in Klosterneuburg, nur diesmal nicht am Rathausplatz, sondern auf einem in der Nähe liegenden Hotelparkplatz, wo der zweite Austragungsort der 5th Austrian Vespa Rally stattfand. Wieder war ich einer der Ersten vor Ort. Nacheinander trudelten die restlichen VCW Mitglieder ein. Schließlich begannen wir, wie schon am Tag zuvor, mit den Aufbauarbeiten.

Pünktlich um 10 Uhr startete ich wieder als Nummer 1 (diesmal mit Roadbook!!). Die Streckte führte uns in das südliche Weinviertel. Das Roadbook war 1A spitze geschrieben und die Strecke perfekt geplant, doch dann kam DER Abschnitt. Ich glaube, dass jeder Teilnehmer weiß, welchen ich meine. Ich fuhr gemütlich auf einer Landstraße, bis mir auf einmal auffiel, dass die Kilometeranzahl schon fast überschritten war. Weit und breit war keine andere Straße zu sehen, wo ich hätte links abbiegen sollen. Verwirrt sah ich auf mein Roadbook. Alles stimmte. Also sah ich mich nochmals genauer um. Ein unscheinbarer Feldweg links vor mir und ein zweiter dockten an der Landstraße an. Prompt stieg ich auf die Bremse und bog in den hinteren der zwei Feldwege ein. Ich beschleunigte auf ca. 40 km/h doch plötzlich, hinter einer Böschung, sah ich etwas, was mir ganz und gar nicht passte: Ein Pflastersteinweg mit Steinen der Größe eines halben Kopfes und zwischen den Steinen ein Abstand mit ca. 5cm! Ich reagierte blitzschnell und legte sofort eine Notbremsung ein. Am ersten Gang, mit 5 km/h und heißen Bremsen, holperte ich den gut 100 Meter langen, „Monstersteinweg“ entlang. Mit angespannter Miene und dem Hintergedanken, das jeden Moment der Motor aussetzt, weil irgendwelche Schrauben lose werden könnten, krampften sich meine Hände an den Roller. Das fieseste: auf der Anhöhe stand ein Fotograf, welcher von mir Bilder machte, während ich über die Riesensteine „fuhr“ und er sich wahrscheinlich wegen meiner Miene innerlich zu Tode gelacht haben muss. Ich hoffe sehr, die Bilder bekommt nie jemand zu Gesicht!

Anschließend, gute 200 Meter danach, erblickte ich den time-check-point. Ich kam etwas zu früh an und musste somit noch mit dem Durchfahren kurz warten. In der Zwischenzeit kamen im Minutentakt andere Fahrer dazu und gemeinsam tauschten wir uns über den letzten Abschnitt aus. Es wurde gelacht und auch ein paar Miesepeter haben genörgelt. Nach 15 Minuten war ich endlich an der Reihe und passierte den time-check-point. Danach empfingen uns ein paar nette Dorfleute und boten uns belegte Brötchen und Getränke an. Nach gut 20  Minuten verließ ich dieses wunderschöne Plätzchen.

Weiter ging es über Hügel, vorbei an Weiden, nach Korneuburg und anschließend zu einer Fähre, welche mich sicher über die wunderschöne, blaue Donau bis nach Klosterneuburg brachte. Nach einer kurzen Fahrt erreichte ich schließlich wieder den Hotelparkplatz, wo der zweite Durchlauf stattfand. Ich passierte ihn, stellte meine Vespa ab und sah gespannt den anderen Teilnehmern zu. Später, nachdem alle den Parcours absolviert hatten, bauten wir die Zelte und die Zeitnehmungsanlage ab und erfreuten uns an einem vorzüglichen Essen im Klosterneuburger Stiftskeller. Es wurde geredet, gelacht, gegessen und getrunken und ich freute mich schon besonders auf die Siegerehrung. Nach einer kurzen Verspätung, trat Wolfgang auf die „Bühne“, präsentierte die Ergebnisliste und begann anschließend mit der Siegerehrung, aber alle Ehrungen konnten leider nicht durchgeführt werden, da zwei Teilnehmer meinten, sie müssten Einspruch einlegen. Ich verabschiedete mich früh, da ich noch etwas für die Schule erledigen musste und trat fröhlich, wenn auch zugleich ein bisschen traurig, weil das Wochenende so schnell vergangen war, den Heimweg an.

Fazit: Es war ein wirklich wunderschönes Wochenende, mit einer perfekt geplanten Route, einem wolkenlosen Himmel und toller Organisation. Ich spreche hiermit meinen Dank vor allem dem Team des Vespa Club Wien, sowie auch „freiwilligen“ Helfern aus: Vielen Dank für dieses einmalige Event!

Moritz Stift, Vespa Club Wien