Am Abend des 18.07.2014 fand in Rechnitz am Betriebsgelände der Entsorgungsfirma Stipits eine realitätsnahe Gefahrgutübung des Gefährliche Stoffe Zugs SÜD gemeinsam mit der Feuerwehr Rechnitz statt.
Die Übungsannahme war ein unkontrollierter Austritt von ätzenden und brennbaren Chemikalien nach einer chemische Reaktion, wodurch mehrere Personen verletzt und ein gesamtes Fasslager kontaminiert wurde. Die FF Rechnitz unter der Führung von HBI Stefan Weisz hatte als erstausrückende Feuerwehr die Sofortmaßnahmen gemäß der GAMS-Regel (Gefahr erkennen – Absperren und Absichern – Menschenrettung durchführen – Spezialkräfte alarmieren) durchzuführen.
Als Spezialkräfte wurde der Gefährliche Stoffe Zug SÜD unter dem Kommando von HBI DI Martin Ulreich alarmiert, der mit 9 Sonderfahrzeugen und 35 Gefährliche Stoffe Spezialisten der Feuerwehren Pinkafeld, Markt Allhau, Neustift a.d. Lafnitz, Riedlingsdorf und Grafenschachen zum Einsatzort ausrückte.
Die Gefahrgutspezialisten bauten einen Deko-Platz für die kontaminierten Behälter auf und reinigten Fass für Fass unter Verwendung von Chemieschutzanzügen der Schutzstufe 3. Zudem galt es, einen Tankwagen mit brennbaren Lösungsmittel unter explosionsgefährlichen Umgebungsbedingungen umzupumpen.
Eine besondere Herausforderung stellte das Ausrüsten der Schutzanzugträger beim Körperschutzfahrzeug Pinkafeld dar, da gleichzeitig bis zu 4 Trupps im Einsatz waren. Insgesamt waren bei der Übung 15 Einsatzfahrzeuge und etwa 60 Mann im Einsatz.
Unter den Übungsbeobachtern befanden sich auch die Mitglieder des Bezirksfeuerwehrkommandos Oberwart. Bei der Übungsnachbesprechung bedankte sich Gefahrgutkommandant HBI Ulreich bei der Entsorgungsfirma Stipits für die Möglichkeit, unter einsatznahem Bedingungen üben zu können, sowie bei allen eingesetzten Kräften für die gezeigte Leistung. Die Durchführung von solchen realitätsnahe Großübungen trägt wesentlich zur Steigerung der Schlagkraft im Ernstfall bei.