Page 150 - Badersdorf Chronik
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WIRTSCHAFT
DER BADERSDORFER WALD
Ursprüngliche Baumarten in Badersdorfer Wäldern kleines Waldstück verfügen eine Folge des Erbrechts.
sind Eichen, Hainbuchen, Birken, Linden und Espen. Das Holz wurde und wird heute noch häufig als Bau
Später wurden vor allem Weißkiefern, Fichten, Erlen und Brennholz verwendet.
und Robinien (Akazien) eingebracht. Anfang der 60erJahre des vorigen Jahrhunderts wurde
So besteht heute ein Mischwald aus Laub und Nadel großflächig Wald abgeholzt und als Qualitäts und
bäumen. In den Wäldern sind auch Haselnusssträucher Faserholz verkauft, um landwirtschaftliche Maschinen
und Gemeine Wacholder anzutreffen. und Geräte zu kaufen und die Mechanisierung in der
Neben dem ehemaligen Herrschaftswald (seit 1996 in Land und Forstwirtschaft voranzutreiben.
Privatbesitz) und dem Urbarialwald ist der Großteil der Am Ostermontag 1962 brannten ca. 15 Hektar im
Badersdorfer Waldfläche Privatwald, der von privaten Herr schaftswald ab. Die Ursache des Brandes konnte
Waldbesitzern bewirtschaftet wird, die oft nur über ein nicht geklärt werden.
Bis Ende der 50erJahre des vorigen Jahrhunderts
wurden Waldflächen zur Streunutzung (Einstreu von
Nadeln und Laub für den Viehstall) und auch zur
Weide nutzung herangezogen.
Die Bevölkerung und die Gäste erfreuen sich auch an
den Leistungen des Waldes, vor allem an Pilzen und
Beeren und auch zur naturnahen Erholung.
Bei Untersuchungen des Naturhistorischen Museums
in Wien an Pollenkörnern der Gattung Nelumbo aus
einer obermiozänen Fundstelle in Badersdorf konnten
zahlreiche, gut erhaltene Pollenkörner gefunden
werden. Diese Lotosblütler ermöglichen einen Blick in
die Vegetation zur Zeit der Dinosaurier. Die gesamte
Studie ist nachzulesen unter: Natur historisches
Museum Wien (www.biologiezentrum.at) Von
Reinhard Zetter & Christian Keri, Natur hist. Mus. Wien
90 A 111118 Wien, Jänner 1989, Untersuchungen an
Der reichlich vorhandene Wald verleiht Badersdorf Pollenkörnern der Gattung Nelumbo aus einer ober
eine eigene und besondere Schönheit. miozänen Fundstelle des Burgenlandes (Österreich).
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