Page 97 - Badersdorf Chronik
P. 97
KULTURGESCHICHTE
tanen wollte er sie zum katholischen Glauben zurück Mischendorf mit Kirchfidisch nur 15 protestantisch
bringen, sondern sie auch im Inneren überzeugen. gesinnt...“
So berief er bereits im Jahr 1613 zwei Jesuiten aus Mit Berechtigung ist anzunehmen, dass die damaligen
Graz, die durch ihre Predigten die Gläubigen von der Badersdorfer/Innen zu jenen zählten, die im Herzen
Wahr heit der katholischen Auffassung zu überzeugen katholisch geblieben waren, und es keiner großen
suchten. Nach 2 Jahren harter Arbeit konnten sie Anstrengungen brauchte, um sie in der Gegen
an die 3000 Lutheraner und Kalviner wieder zum reformation wieder auch als „offiziell katholisch“ zu
Katholizismus bekehren. Am Ende des 17. Jahr führen.
hunderts waren von den 779 Einwohnern der Pfarre
Die Badersdorfer Filialkirche zur Kreuzerhöhung, Pfarre Kirchfidisch
Die Filialkirche von Badersdorf ist mit den zahlreichen heit liche Bau mit in die Fassade eingebundenem Turm
großteils liebevoll restaurierten Fassaden alter Bauern und hohem Satteldach. Der Chor ist etwas ein gezogen
häuser wohl „die Sehenswürdigkeit“ des Ortes. Die und in stumpfem Winkel geschlossen.
Filialkirche zur Kreuzerhöhung von Badersdorf ist am Auf Grund der Ähnlichkeit mit der kath. Pfarrkirche
Hang eines Ausläufers des Eisenberger Weinberges, von Großpetersdorf wohl vom gleichen Baumeister,
oberhalb der Ortschaft, dem Terrain entsprechend J. Brenner aus Steinamanger, erbaut, darf die
nach Südosten orientiert. Badersdorfer Kirche wohl „als die kleine Schwester
von Großpetersdorf“ bezeichnet werden.
Geschichte: Bei Tormasy und Kazo` wird Badersdorf
als Filiale von Hannersdorf erwähnt, allerdings noch
ohne Kirche. Mit dem Jahr 1779 begegnet uns erst
mals eine strohgedeckte hölzerne Kapelle, mit einer
hölzernen Mensa, vier Kerzenleuchtern, einem Kruzi
fix und einer Glocke. 1807 wird diese durch eine
steinerne Kapelle “Zur Kreuzerhöhung” mit einem
Fassungsraum von 200 Personen ersetzt. Sie war gut
ausgestattet und stand bis 1852.
Nach der Jahreszahl 1852 an der Fassade wurde
selbige zur heutigen Gestalt umgebaut oder erweitert.
Renovierungen wurden in den Jahren 1912 sowie
1927 durchgeführt.
Als Hauptcharakteristikum der Kirche, von vielen Der Plan der Kirche: SchmellerKitt Adelheid, Die Kunst
Seiten seit der Beleuchtung auch nachts weithin sicht denk mäler des politischen Bezirkes Oberwart, Wien 1974,
bar und „strahlend“, gilt der spätklassizistische ein 209 211
95