Page 58 - Badersdorf Chronik
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ORTSGESCHICHTE
völkerungsdichte zunehmende Lebensmittelknappheit Nach unzähligen Prozessen wurden 1836 eigene
zwang die Grundherrschaften zur Aufteilung der Be- Urbarialgesetze erlassen, wonach der Grundbesitz
sitzungen. weiter bei den Herrschaften blieb, den Bauern es aber
gestattet war, diese Besitzungen zu kaufen.
Es kam zu jahrelangen Streitigkeiten und Urbarial-
prozessen. 1857 begann der Badersdorfer Urbarial- Nach dem Vergleich von 1864 gab es in Badersdorf
prozess vor dem k. und k. Urbarialgericht und endete 41 Bauern. 7 von ihnen hatten eine 3/8, 31 eine 2/8
mit einem Vergleich im Jahr 1864 vor dem Vize ge- und 3 eine 1/8 Ansässigkeit. Von 368 Joch Rottgrund
spans gericht in Steinamanger. In den Protokollen ist (Äcker und Wiesen) musste nur der dritte Teil ohne
deutlich ein Entgegenkommen des abtretenden Grund- Entschädigung dem Grundherren abgetreten werden.
herren gegenüber seinen alten Bauern und Söllnern in
Badersdorf zu bemerken. Nach der Kommassierungsmappe vom Jahr 1866 gab
es damals 70 Häuser in Badersdorf. Die Ried be-
So wurden auch in Badersdorf im Jahr 1767 die Herr- zeichnungen führten ausschließlich deutsche Namen.
schaftsbesitzungen an die Bevölkerung in sogenannte
„Achtel“ aufgeteilt. Weiters wurden in diesen Urbarien Der Abschluss der Urbarialregulierungen kam 1877/78
Rechte und Pflichten der Herrschaften als auch der mit der individuellen Aufteilung der Hutweiden.
Bauern niedergeschrieben.
Literatur:
1. Mühlgaszner Ferdinand, Von der Völkerwanderung bis 1848 in: SchandorfČembaCsem, Großpetersdorf 1994
2. Loibersbeck Josef, Von Badersdorf bis Oberdorf in: Volk und Heimat Nr. 15/16 15 ff, Nr. 17, 13ff
3. Jandrisevits Peter, Beiträge zur Vergangenheit Schandorfs, Schandorf 1938
4. Bibliotheka Hungarica Antiqua XXIV, Budapest 1991, 16 Bela IV, 89 Stephanus I., 216 Bela III
5. Geschichte Europas, Lizenzausgabe für Manfred Pawlak Herrsching, o.J., 165 Ma.Theresia, 91 Miniatur
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