Page 60 - Badersdorf Chronik
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ORTSGESCHICHTE




               ERSTE URKUNDLICHE ERWÄHNUNG




               1221:  König Andreas  II.  beurkundet,  dass  Stephan,   beseelt, trat er vor uns und unsere Jobbágyen mit der
               Sohn des Banus Chepanus, bei seinem Eintritt in das   inbrünstigen Bitte, wir wollen das Patronat der Kirche
               Kloster St. Gotthard das Patronatsrecht der Kirche zu   von  der  hl.  Margarethe  in  Porno  (Pernau),  welches
               Pernau und die zu ihr gehörigen Dörfer Eberau, Ober-  sein  gottseliger  Großvater  Mycha  gründete  und    er
               Bildein, Deutsch-Schützen und Kulken an St. Gotthard   nach ihm rechtmässig geerbt hatte, der Kirche von St.
               übertragen hat, und lässt das Kloster durch den Grafen   Gotthard, in der er wohnt, geben. Ausserdem bitet er
               Gatal in den Besitz einweisen.                     noch  um  unsere  Einwilligung,  dass  er  die  mit
                                                                  demselben  Namen  Porno  bezeichnete  Insel,  die  als
               Im Namen der heiligsten Dreifaltigkeit und ungeteilten   Wohnsitz für den obgenannten Chepan diente mit all
               Einigkeit. Andreas von Gottes Gnaden ewiger König   ihren Zugehörungen Ortschaften, Feldern namentlich
               von  Ungarn,  Dalmatien,  Kroatien,  Rama,  Serbien,   Monyorokerek  (Eberau),  Hettfehelly,  Perwolf  und
               Gallizien und Lodomerien. Da wir kraft des königlicen   Kewlked (Kölked) derselben Kirche von St. Gotthard
               Amtes  eine  jede  gerechte  Bitte  zu  erhören,  eine   zu  schenken  vermöge.  In  der  Hoffnung,  dass  diese
               besondere  Gewogenheit  aber  vornehmlich  solchen   gerechte  und  billige  Bitte  zur  Kenntnis  aller  unserer
               Boitten zu erweisen haben, welche die göttliche Ein­  Jobbágyen  gelangte,  erteilten  wir  mit  deren  Ein­
               gebung  den  Bittenden  eingeflösst  hat  um  mit  Ver­  stimmung unsere Bewilligung und entsandten unseren
               achtung  alles  Irdischen  und  Vergänglichen  zur  Ehre   treuen  und  geliebten  Grafen  Gattal  den  Sohn  des
               des Königs aller Könige streiten zu vermögen, und da­  Georg, mit dem Auftrage, die Güter der obgenannten
               mit  auch  wir  an  der  Belohnung  dieses  lobens­  und   Kirche  von  Porno,  wie  die  übrigen  Besitzungen,  die
               wünschenswerten Kriegsdienstes einen Anteil haben,   Stefan nach väterlichem Erbe besitzt, zusammen zu­
               gewähren wir bereitwilligst die dargestellte Bitte. Da­  schreiben, die Felder  überall mit Marksteinen zu ver­
               her  bringen  wir  es  sowohl  den  jetzt  Lebenden  wie   sehen und den Brüdern der öfters genannten Kirche
               unseren  Nachfolgern  zur  Kenntnis,  dass  unseres   zu übergeben.
               lieben und treuen Weiland Ban Chepan Sohn namens   Die erste Marklinie von Monyorókerék beginnt an der
               Stefan, der den Jahren nach zwar noch ein Jüngling   Pinqua  (Pinka),  zieht  sich  an  der  Ortschaft  Buda
               aber der Gesinnung nach ein voller Mann ist und der   vorüber gegen Osten neben der Kirche des hl. Peter
               durch göttliche Erleuchtung auf die ganze Welt  und   (Szentpéterfa) bis zum Wege, der nach Jaák führt und
               auf  all  ihre  eitle  und  vergängliche  Pracht  verzichtet   an  dem  Wege  lenkt  sie  sich  fort,  bis  der  Weg  sich
               und  mit  allen  Kräften  seinen  Erlöser  zu  besitzen   gegen Norden nach zwei Marksteinen biegt. Von hier
               sucht,erklärte, er wolle im Kloster der Zisterzienser zu   kehrt die Grenzlinie zurück gegen Westen nach Belud
               St. Gotthard das Ordenskleid annehmen, um für das   (Bildein)  und  überschreitet  die  Pinkoua  in  der  Nähe
               Zeitliche das Ewige zu erlangen. Von diesen Gedanken   der  Villa  Slaworum  (Winten),  dann  leitet  sie  gegen




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