Page 73 - Badersdorf Chronik
P. 73

ORTSGESCHICHTE




               Deutsche Wehrmacht und die Zivilbevölkerung, hatten
               große  Verluste  an  Menschen  und  Material  hinzu-
               nehmen.  In  Kirchfidisch  wurden  der  Familienvater
               Julius  Grabler  und  drei  seiner  Kinder  von  einer
               Artillerie granate am 09.04.1945 getötet, weiters kamen
               in Kohfidisch vier und in Badersdorf drei Zivilpersonen
               ums  Leben.  Der  ab  Herbst  1944  an  der  Grenze
               unseres Landes er richtete „Ostwall“, bei dessen Bau
               hauptsächlich  unsere  Frauen  und  Jugendlichen
               eingesetzt  waren,  hatte  sich  nur  wenig  bewährt. Ab
               13.08.1943  wurde  unser  Gebiet  immer  wieder  von
               alliierten Bomber geschwadern und Begleitjägern über-
               flogen, die von Süditalien kommend, Ziele in Nieder-
               österreich und nördlich von Wien angriffen. Auf dem
               Rückflug warfen sie bei uns, weil wir auf der Einflug-
               schneise  lagen  und  sie  sich  zum  Heimflug  hier  ver-
               sammelten,  ihre  oft  zahlreichen  noch  an  Bord  be-
               findlichen Bomben ab, die zum Glück nur Flurschaden
               anrichteten. Im 2. Weltkrieg kämpften unsere Soldaten   Tafel der Familie Reiger aus Dankbarkeit über die Rettung
               an  allen  Fronten:  vom  Nordkap  bis  nach Afrika  und   nach dem Bombenabwurf 1944
               vom  Kaukasus  bis  zum  Golf  von  Biscaya.  Dement-
               sprechend hoch war auch der Blutzoll an Gefallenen
               und Vermissten zu beklagen. In Badersdorf waren das   Literatur:
               31  Personen,  in  Kohfidisch,  Kirchfidisch,  Badersdorf   Festschrift  und  Wappenverleihung  am  9.  Mai  1982,
               und  Harmisch  zu sammen genommen  118  Personen.   Kohfidisch 1982
               Aber nicht nur die vielen Gefallenen und Vermissten
               waren zu be klagen, sondern auch die große Anzahl
               von Invaliden, Krieger witwen und -waisen.
               Zum Unterschied vom 1. Weltkrieg blieb in unserem
               Land,  besonders  aber  in  unserer  Gemeinde,  ein
               großes  Kontingent  von  sowjetischen  Besatzungs-
               soldaten,  die  alle  Belange  des  öffentlichen  Lebens
               beherrschten. Zehn Jahre währte die Besatzung, erst
               die  Unterzeichnung  des  Staatsvertrages  vom
               15.05.1955  brachte  auch  für  unsere  schwergeprüfte
               Heimat wieder die Freiheit.




                                                                                                                71
   68   69   70   71   72   73   74   75   76   77   78