Page 42 - Badersdorf Chronik
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ORTSGESCHICHTE
UR- UND FRÜHGESCHICHTE Ab etwa 750 vor Christus kam es zu einem Höhepunkt
der Eisenverhüttung auch in der Region um Baders-
dorf. (1) Durch den Handel mit dem neuen Metall
Steinzeitliche Funde weisen darauf hin, dass der wurden die Menschen reich. Davon zeugen noch
Raum Badersdorf schon vor 8000 Jahren besiedelt heute Hügelgräber aus der Eisenzeit. Die wohl größte
war. Seit Jahrtausenden waren die Bewohner des Hügelgräbernekropole erstreckt sich von Schandorf
Pinka tales Bauern. Sie zähmten und züchteten Haus- beginnend nach Felsöcsatar und Vaskeresztes über
tiere, brannten Tongefäße, fertigten Kleidungs stücke den Eisenberg nach Badersdorf. Im nur durch den
und Werkzeuge und begannen, ihre Keramik zu Eisenberg getrennten Nachbardorf Vaskeresztes fand
bemalen. Im nicht weit von Badersdorf entfernten Dorf man Hügelgräber aus der Hallstattzeit. Die Funde
Se wurde eine jungsteinzeitliche Siedlung gefunden, wurden im Savaria Museum präsentiert und lassen
im Savaria Museum in Steinamanger rekonstruiert erahnen, welche Gegenstände in den Badersdorfer
und präsentiert. Im Nachbarort Kohfidisch wurden aus Hügelgräbern ruhen. Im Schandorfer Wald befinden
Serpentinstein gefertigte Beile, Hämmer, Reibsteine, sich fünf Grabhügelfelder der Hallstattkultur mit ins-
Schaber und Messerklingen aus Feuerstein gefunden, gesamt 232 Grabhügeln. Die 1933 gehobenen Funde
die neben der Jagd und der Fischerei auch schon dem im Hügel 41 im Schandorfer Wald wurden in das
Ackerbau dienten. Der keltische Münzfund in Gütten- Landes museum in Eisenstadt gebracht und warten
bach deutet darauf hin, dass hier ein ausgedehnter noch immer auf ihre Aufarbeitung. In der Grabkammer
Handelsverkehr betrieben wurde. Um diese Zeit muss des Hügels 41 befanden sich zwei Mehrkopfnadeln,
bei uns auch der Weinbau begonnen haben. Kegelhalsgefäße mit schwarzroter Bemalung und
figuralen Aufsätzen, ein Bronzegefäß und Eisengeräte.
Diese Gegenstände weisen darauf hin, dass der
Acker bau und der Handel in der Eisenzeit aufblühten.
Neben zahlreichen Funden in den Nachbargemeinden
gibt es auch in Badersdorf bedeutende Fundstücke
aus dieser Zeit. (2) Alphons Barb erwähnt in seinem
Werk „Bodenfunde des Burgenlandes“ das Hügel-
gräber feld Hochleiten bei Kote 373 im Badersdorfer
Wald auf einem Flächenraum von etwa 6000 m und
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führt die 16 Tumuli - Hügelgräber laut Bezirksinspektor
Halaunbrenner an, die 1925 bei Grabungen festgestellt
wurden. Bei den 1925 von Ing. Schirmer durchgeführten
Grabungen wurden zwei Grabhügel aus der Hallstatt-
zeit angeschnitten. Beide wiesen eine Grab kammer
aus Trockensteinmauern auf. 1929 hat Halaunbrenner
Öllampen aus der Römerzeit die beiden Hügelgräber genauer untersucht.
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