Page 45 - Badersdorf Chronik
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ORTSGESCHICHTE




               und soll mit dem südöstlich der Ortschaft gelegenen
               alten Steinbruch im Zusammenhang stehen. Bei der
               Kommassierung im Jahr 1972 stand ich neben einem
               Bagger,  der  am  Katzenhügel  arbeitete.  Unter  einer
               dünnen Schicht Erde kam der blanke Felsen zum Vor-
               schein. Nach meiner Beobachtung kann es sich hier
               nicht um ein Hügelgrab aus der Hallstattzeit sondern
               um einen Findling vom Ausläufer des nahe gelegenen
               Berges in der Höhe des alten Steinbruches handeln.
               Sehr reichhaltig sind in Badersdorf die Funde an Eisen-
               schmelzöfen aus dieser Zeit.
               Pingen und Eisen schmelz   öfen im Wald nördlich des
               Csaterberges  an  der  Gemeindegrenze  Badersdorf-
               Kohfidisch sind seit 1875 bekannt.
                Alphons Barb schrieb darüber in seinem Beitrag über
               die Spuren alter Eisengewinnung im heutigen Burgen-
               land (3): Als „eisenzeitliche Fund stelle” ist Kohfidisch   Postenkommandant Halaunbrenner bei einer
               ange führt. Schon lange war es aufgefallen, dass am   Versuchs  grabung

                                                                  Eisenberg,  besonders  bei  Kirch­  und  Kohfidisch
                                                                  Eisenschlacke  gefunden  wurde,  ob wohl  niemand
                                                                  wisse,  dass  je  dort  Hochöfen  ge standen  seien  und
                                                                  auch in der Natur kein Eisen zu finden sei. Nun sei das
                                                                  Rätsel gelöst. 1874 habe man im Walde von Kohfidisch
                                                                  beim  Graben  eines  Wasser ableitungskanales  (oder
                                                                  durch Auswaschung des Baches) in 2/3 m Tiefe in 10
                                                                  oder 12 Reihen neben einander je 1 m hohe und 1 m
                                                                  Durchmesser auf weisende am Grund kuppelförmige
                                                                  Eisenschmelzöfen  gefunden.  Diese  Öfen  seien  an­
                                                                  scheinend immer nur für eine Schmelzung verfertigt
                                                                  worden.  In  An betracht  der  primitiven  Form  und  des
                                                                  Umstandes, dass in nächster Nähe un zählige schon
                                                                  geplünderte Grab hügel lägen, wird auf eine wichtige
                                                                  urzeit liche Eisen verhüttungsstelle geschlossen.
                                                                  Über die Form und das Alter dieser Eisenschmelzöfen
               RömischerGrabhügel in Badersdorf, 1931             schrieb Karl Kaus unter dem Titel „Lagerstätten und




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