Page 139 - Badersdorf Chronik
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KULTURGESCHICHTE

























               Im Gasthaus ist für die Hochzeitsgäste der Festtisch   Die Freiwillige Feuerwehr marschiert bei wichtigen Dorf­
               vor bereitet.                                      festen auf.

               Tod, Begräbnis

               Die  Totenbräuche  sind  bei  uns  bei  weitem  nicht  so
               ausgebildet wie die Hochzeitsbräuche.
               Die meisten Menschen starben früher zu Hause. Lag
               ein Mensch im Sterben, wurde eine Kerze angezündet
               und ein Fenster geöffnet, damit die Seele leichter aus
               dem Leib scheiden konnte. Um das Böse abzuhalten,
               wurde  der  Raum  mit  Weihwasser  bespritzt.  Man
               achtete darauf, dass der Sterbende die „Letzte Ölung“
               erhielt.  Der  Priester,  der  zum  Sterbenden  gerufen
               wurde,  wurde  von  einem  Ministranten  begleitet,  der
               mit einer kleinen Glocke läutete.
               Früher  wurden  die  Toten  zu  Hause  aufgebahrt.  Der
               Tischler brachte den Sarg mit Zubehör ins Haus. Ein
               Zimmer  wurde  ausgeräumt,  um  den  Sarg  auf  einen
               Schragen aufstellen zu können.
               Der Tote wurde festlich bekleidet und im offenen Sarg
               im Zimmer bis zum Begräbnis aufgebahrt.            Ein besonderer Begräbniszug in Badersdorf, 1956




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