Page 20 - Badersdorf Chronik
P. 20
DIE GEMEINDE
DER ORTSNAME
Von Poszicz zu Badersdorf
Experten der Onomastik, der Namensforschung, haben
Schwierigkeiten, dem Ortsnamen Badersdorf eine
Be deutung zuzuweisen. Es lässt sich anhand von
historischen Dokumenten zwar die Entwicklung des
Namens nachverfolgen, eine eindeutige Herkunfts
bestimmung von „Badersdorf“ gibt es jedoch nicht,
lediglich Mutmaßungen können angestellt werden.
Es stellt sich das Problem, dass kein klarer Bezug
von den ungarischen Ortsnamen im Laufe der
Geschichte zum deutschen „Badersdorf“ hergestellt
werden kann. Es ist überhaupt fraglich, ob ein
etymologischer Zu sammenhang besteht. An der
oberen Pinka stehen die meisten deutschen Orts
namen den ungarischen sinn gemäß entweder sehr
nahe oder sie entsprechen dem vollkommen. Baders
dorf bildet hier mit Groß peters dorfNémetszentmihály,
DürnbachIncéd, Hanners dorfSámfalva und Bach
selten Karasztos die Ausnahme.
Ein Stefan aus der Familie der Jäker schenkte 1221
seinem Orden in St. Gotthard die Region rund um das
heutige Badersdorf. In dieser Schenkungsurkunde mit
der Beschreibung der Grenzen wird auch „Poszicz“,
heute Badersdorf, erwähnt. Der Name „Poszicz“
stammt vermutlich daher, dass ein Poth oder Potho
hier seinen Sitz hatte. Es lässt sich daraus schließen,
dass der Ort von einem Deutschen Namens Poth
gegründet und von Anfang an von Deutschen besiedelt
worden ist.
Im Jahr 1244 schenkte der ungarische König Bela IV
der Familie Csem die Herrschaft Burg mit all seinen
Besitztümern. Damals wurde in der Schenkungs
urkunde Badersdorf „Villa Poschen“ genannt. Bis weit
18